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Geschrieben von Millicent Bulstrode - 10.03.2021, 14:11 |
(Fortsetzung, Duell von Theodore Nott & Millicent Bulstrode) Mit viel zu großer Genugtuung beobachtete Millicent, wie Nott's Schutzzauber fehlschlug, ihr Flipendo Maxima ihn daraufhin traf und mit voller Wucht zurückschleuderte. Vielleicht war es der Hass, der sich mit jedem Tag in ihr angestaut hatte, vielleicht war es aber auch etwas gänzlich anderes, das die junge Bulstrode auf diese rücksichtslose Art und Weise grausam werden ließ, als sie dem noch am Boden Liegenden ein Diffindo ins Gesicht schleudern wollte und es seinen schnellen Reflexen zu verdanken war, dass es anstatt sein hübsches Gesichts die Fliesen auf dem Boden zersprengte. Seitens des Lehrers erschallte keinerlei Verwarnung oder Sonstiges - aber bei so vielen Unfällen, die im Duellierclub passierten, fragte man sich vielleicht sowieso, ob der Lehrer nicht vielleicht sogar Gefallen daran fand, wenn sich die Schüler gegenseitig verletzten. Wahrscheinlich würde er nur eingreifen, sollten unverzeihliche Flüche gesprochen werden, doch das war hier bisher - Merlin sei Dank - noch nicht vorgekommen. Und sowieso wäre das nicht nur ein Grund für einen Schulausschluss - sondern auch ein Grund für Askaban. Nun, in Millicent's Fall wohl eher noch ein Grund MEHR für Askaban. Denn allein für die Aktion mit ihren Eltern und dem Gringott's Verließ würde die Slytherin nach Askaban kommen. Mindestens. Das hieß, sofern ihr Vater sie überhaupt am Leben ließ. Dass sie bisher noch nichts von ihren Eltern gehört hatte, machte ihr Sorgen. Immerhin hatte sie keineswegs damit gerechnet, dass ihr Obliviate tatsächlich gefruchtet hatte. Aber gut, sie hatte es auch nicht getestet und gewartet, bis ihre Eltern aus ihrem Schlaf der lebenden Toten erwachten. Sie hatte sich rechtzeitig mit Stellan verpisst. Immerhin hatte sie keine Lust, Schuld daran zu sein, dass Mr. Bulstrode seinen Frust an dem Muggelgeborenen ausließ. Denn vielleicht würde er seine Tochter verstümmeln oder ähnlich Grausames antun, doch bei dem Muggelstämmigen würde ihr Dad keineswegs zögern, sondern ihn direkt killen. Und das, das war etwas, das der Brünetten Sorge bereitete. Immense Sorgen. Vielleicht, vielleicht sollte sie ihm schreiben? Nur, um sich zu erkundigen, ob es ihm gut ging? Doch wenn sie ehrlich war, suchte sie vielleicht auch einfach nur nach irgendeinem Grund, nach irgendeinem Vorwand, um ihn wiederzusehen. Denn das war etwas, was sie lernen musste, sich einzugestehen: Sie mochte ihn. Verdammt, sie mochte ihn viel zu sehr. Und genau deshalb...durfte sie nicht egoistisch sein und sich bei ihm melden. Es musste erst Gras über die Sache wachsen. Sie musste erst sicherstellen, dass ein Treffen ihn nicht in Gefahr brachte. Oder in das Visier ihres Vaters. Scheiße. Millicent wurde unsanft aus ihren Gedanken zurück in die Realität geschmettert, als Theo's wütende Stimme zu ihr herüberschallte. Als würde ihr Leben davon abhängen klammerte sich die junge Slytherin an ihren Haselholzstab, der - genau wie ihre Hand - plötzlich anfing zu zittern. Ihre blaugrünen Augen weiteten sich kurz schockiert, als sie die zersplitterten Fliesen neben Nott betrachtete und ihr bewusst wurde, dass dies sein Gesicht hätte sein können, wenn er nicht im rechten Augenblick zur Seite gesprungen wäre. "Fuck..." entfuhr es ihr leise - doch sie kam gar nicht dazu, weiter über ihre unüberlegt gefährliche Strategie nachzudenken. Denn der Boden unter ihren Füßen wurde plötzlich unnatürlich heiß. Mit einem zornigen Fluchen hechtete Bulstrode zur Seite, Richtung kühlerem Boden. Während sie mehr oder weniger schmerzhaft einmal mit ihrem schlanken Körper den Boden küsste und entlangschlitterte, erfassten ihre blaugrünen Augen die magischen Stricke, die aus Nott's Zauberstab in ihre Richtung flatterten. Genau im rechten Moment zauberte Millicent ein magisches Schutzschild, an welchem Nott's Zauber abprallte, die Stricke etwas verloren durch die Luft wabbelten, um dann schlaff zu Boden zu fallen. "Aquamenti!" presste sie wutentbrannt zwischen ihren Lippen hervor und deutete mit ihrem Stab auf die immernoch glühenden Steinfliesen. Das Wasser verdunstete in einem dichten Nebel und Millicent erhob sich hastig, um den Nebel dazu zu nutzen, zu Atem zu kommen. Ihre Rippen protestierten heftig stechend bei jedem Atemzug und sie war sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob ihre Rippen tatsächlich schon geheilt waren. Der Sturz eben hatte auf jeden Fall wieder dafür gesorgt, dass ihre Seite schmerzte, doch Millicent würde den Teufel tun und jetzt einfach aufgeben. Diese Blöße und Scham wollte sie sich nicht geben, dazu war sie zu stolz. Als der Nebel sich verflüchtigte, schien die Spitze ihres Zauberstabes plötzlich zu explodieren - ein greller Lichtblitz schoss daraus hervor, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Luft zog sich unter der Spannung des unausgesprochenen Zaubers erdrückend zusammen, während sich die Spannung bündelt zu einem zuckenden Blitzstrahl, der aus dem Haselholzstab der Slytherin herausschoss und zuckend Richtung Nott tanzte, einige Seitenarme des Blitzes trafen die Membran des Schutzzaubers des Duellierlehrers und instinktiv traten einige Schüler von dem Schutzschild zurück, als fürchten sie, es könnte nicht standhalten. Während die elektrische, blendend helle Elektrizitätswand auf Nott zuschoss, hielt sich Millicent die schmerzenden Rippen, welche sich in diesem Moment anfühlten wie Dolche, die sich bei jedem Atemzug in ihre Lungenflügel bohrten. "Episkey" presste sie atemlos hervor und deutete mit ihrem Stab auf ihre Rippen - der Schmerz ließ etwas nach, doch scheinbar reichte ein einfacher Heilzauber nicht mehr aus, um sie endgültig zu heilen. Wenigstens bekam sie nun wieder Luft. Ihre blaugrünen Augen suchten nach der Gestalt Nott's, doch der grelle Blitzzauber hatte ihren Blick etwas geblendet, sodass bunte Sternchen vor ihren Augen tanzten. Sicherheitshalber zauberte Millicent ein erneutes Protego um ihre schlanke Gestalt, während sie mit gezücktem Zauberstab langsam seitwärts schlich, darauf wartete, dass ihre Sicht sich wieder besserte. "Lebst du noch, Nott...?" rief Millicent durch den merkwürdig still gewordenen Raum, ihre Stimme klang durchaus gehässig, doch merkwürdigerweise war eine Spur Sorge darin zu hören, als befürchte sie tatsächlich, dass ihr Blitz ihn gegrillt hatte. Doch wenn dem so gewesen wäre, hätte der Lehrer schon lange eingegriffen, deshalb hielt Millicent weiterhin ihren Schutz aufrecht, während ihre Augen wieder klarere Umrisse erkennen konnten, ihre Rippen nurnoch schwach schmerzend pochten, ihr Herz das Adrenalin durch ihre Adern rauschen ließ. "Theo...?" |