09.03.2021, 12:11 - Wörter:
Monsters stuck in your head
Monsters under your bed
Theodore blinzelte überrascht. In welche Horde von Irren bin ich hier geraten?! Anstatt der Frau, die ihm die Tür öffnete auf ihre Frage zu antworten, machte er unwillkürlich einen Schritt zurück. Muggel. Fast noch im selben Moment ärgerte er sich über sich selbst – ja, natürlich Muggel. Oder hatte er an einem Ort wie diesem wirklich etwas anderes erwartet, Daphnes Armband hin oder her? Vielleicht ein magisches Geheimversteck? Ein geheimer Club, getarnt als Muggelbruchbude? Wohl kaum – selbst, um als Tarnung herzuhalten erschien Theodore diese ganze Ortschaft schon viel zu geschmacklos und heruntergekommen. Keine Hexe und kein Zauberer, die etwas auf sich hielten, würden unter für gewöhnlichen Umständen auch nur bis auf zehn Meilen an Jaywick herankommen. „Anouk?“, fand Theodore endlich seine Sprache wieder, allerdings trug die Frage der Frau kein bisschen dazu bei, seine Verwirrung zu mindern – ganz im Gegenteil. Seine für gewöhnlich guten Manieren, gerade gegenüber älteren, glänzten zudem auch mit nichts anderem als Abwesenheit. Man hatte ihm nicht beigebracht gegenüber Muggeln höflich zu sein, schon gar nicht, wenn sie in Verhältnissen lebten, wie diese Familie. Theodore war schon drauf und dran eine mehr oder weniger direkte Frage nach dem Verbleib des Armbandes zu stellen – ob diese Muggel es irgendwie geschafft hatten, es Daphne zu klauen? - als eine laute Stimme aus dem Innenraum auf Französisch zu zetern begann. Gerade in dem Moment, als er sich einen Ruck gab, der Einladung der Frau folgte und über die Schwelle trat.
Obgleich er jedes Wort verstand, das da gepoltert wurde, bemühte Theodore sich, sich davon nichts anmerken zu lassen. Ja, das waren dem Anschein nach nur Muggel, ohne einen Funken Magie in den Adern. Unwichtige Muggel noch dazu. Dennoch bevorzugte er es, sein Gegenüber nicht gleich alles über ihn wissen zu lassen. Und warum sollte er auch, was spielte es schließlich für eine Rolle, was irgendwelche Muggel über ihn dachten. Wenn sie denn überhaupt so viel denken…, schoss es ihm durch den Kopf. Leichtsinnig jedenfalls war diese Familie, dass sie ihn einfach so in ihr Heim hereinließen, ohne, dass sie ihn kannten und ohne, dass er sich überhaupt vorgestellt hatte.
Theodore dachte gar nicht daran, dieses ‚Versäumnis’ nun nachzuholen, konzentrierte sich vielmehr darauf, so gut wie möglich durch den Mund zu atmen – hier stank es beißender nach Rauch als in Trelawneys Wahrsageturm – und keinen allzu genauen Blick auf den Fußboden zu riskieren. Er wollte gar nicht wissen, welches Ungeziefer vor seinen Füßen kreuchte, fleuchte und kauerte und konnte gerade noch so verhindern, eine allzu auffällige Grimasse zu schneiden.
Man könnte es wohl als ‚glückliche Fügung’ betrachten, dass die Frau, die ihn hereingelassen hatte, gar nicht weiter auf Erklärungen oder Antworten aus war, ihn stattdessen eher schnell ins obere Stockwerk loswerden wollte. Entweder war sie wirklich viel zu vertrauensselig, oder die Muggel waren schlichtweg das, als was Theodore sie so gerne insgeheim abstempelte: beschränkt.
Anstatt weitere Fragen zu stellen – wobei ihm allerdings nicht gerade wenige durch den Kopf spukten – oder darauf zu warten, dass der Urheber der Flüche und Schimpfereien aus dem Nebenzimmer beschloss, den Störenfried kurzerhand selbst hinauszuwerfen, nickte er bloß, als kämen die Worte der Frau für ihn keinesfalls unerwartet. „Ähm, ja. In Ordnung.“
Mit aller Macht musste Theodore gegen den beinahe übermächtigen Drang ankämpfen, seinen Zauberstab zu ziehen, als er die Treppe emporstieg. Soweit er das bisher beurteilen konnte, schien diese Familie keinerlei Bezug zur magischen Welt zu haben und er käme somit in extreme Erklärungsnot, wenn er auf einmal anfing, mit Zaubern um sich zu werfen.
‚Die erste Tür links’ entpuppte sich wenig überraschend als ein ziemlich ramponiertes Stück Holz, das schief in den Angeln hing und teils mit schwarzer Farbe vollgeschmiert worden war. Und jetzt?, fragte Theodore sich, sich dabei zunehmend unwohl fühlend. Er kannte keinen Anouk, konnte zwar nicht mit Gewissheit sagen, dass es nicht in einem anderen Hogwarts-Haus einen Schüler dieses Namens gab, doch wenn, hatte er bislang nicht das Geringste mit ihm zu tun gehabt. Schließlich hob er auf recht unspektakuläre Art und Weise einfach die Hand und klopfte an den Türrahmen – nicht an die Tür selbst, denn er hatte keine Lust, der Verantwortliche zu sein, wenn sie der Erschütterung nicht standhielt und aus den Angeln kippte. „Daphne?“, fragte er dann vorsichtig. Er konnte zwar kaum wirklich glauben, dass sie hier war, eine weniger Daphne-typische Umgebung konnte er sich kaum ausmalen... Aber dennoch – ihr Armband zumindest war wohl hier und er glaubte nicht daran, dass sie es einfach verschenkt hatte, erst recht nicht an so eine Familie.
Obgleich er jedes Wort verstand, das da gepoltert wurde, bemühte Theodore sich, sich davon nichts anmerken zu lassen. Ja, das waren dem Anschein nach nur Muggel, ohne einen Funken Magie in den Adern. Unwichtige Muggel noch dazu. Dennoch bevorzugte er es, sein Gegenüber nicht gleich alles über ihn wissen zu lassen. Und warum sollte er auch, was spielte es schließlich für eine Rolle, was irgendwelche Muggel über ihn dachten. Wenn sie denn überhaupt so viel denken…, schoss es ihm durch den Kopf. Leichtsinnig jedenfalls war diese Familie, dass sie ihn einfach so in ihr Heim hereinließen, ohne, dass sie ihn kannten und ohne, dass er sich überhaupt vorgestellt hatte.
Theodore dachte gar nicht daran, dieses ‚Versäumnis’ nun nachzuholen, konzentrierte sich vielmehr darauf, so gut wie möglich durch den Mund zu atmen – hier stank es beißender nach Rauch als in Trelawneys Wahrsageturm – und keinen allzu genauen Blick auf den Fußboden zu riskieren. Er wollte gar nicht wissen, welches Ungeziefer vor seinen Füßen kreuchte, fleuchte und kauerte und konnte gerade noch so verhindern, eine allzu auffällige Grimasse zu schneiden.
Man könnte es wohl als ‚glückliche Fügung’ betrachten, dass die Frau, die ihn hereingelassen hatte, gar nicht weiter auf Erklärungen oder Antworten aus war, ihn stattdessen eher schnell ins obere Stockwerk loswerden wollte. Entweder war sie wirklich viel zu vertrauensselig, oder die Muggel waren schlichtweg das, als was Theodore sie so gerne insgeheim abstempelte: beschränkt.
Anstatt weitere Fragen zu stellen – wobei ihm allerdings nicht gerade wenige durch den Kopf spukten – oder darauf zu warten, dass der Urheber der Flüche und Schimpfereien aus dem Nebenzimmer beschloss, den Störenfried kurzerhand selbst hinauszuwerfen, nickte er bloß, als kämen die Worte der Frau für ihn keinesfalls unerwartet. „Ähm, ja. In Ordnung.“
Mit aller Macht musste Theodore gegen den beinahe übermächtigen Drang ankämpfen, seinen Zauberstab zu ziehen, als er die Treppe emporstieg. Soweit er das bisher beurteilen konnte, schien diese Familie keinerlei Bezug zur magischen Welt zu haben und er käme somit in extreme Erklärungsnot, wenn er auf einmal anfing, mit Zaubern um sich zu werfen.
‚Die erste Tür links’ entpuppte sich wenig überraschend als ein ziemlich ramponiertes Stück Holz, das schief in den Angeln hing und teils mit schwarzer Farbe vollgeschmiert worden war. Und jetzt?, fragte Theodore sich, sich dabei zunehmend unwohl fühlend. Er kannte keinen Anouk, konnte zwar nicht mit Gewissheit sagen, dass es nicht in einem anderen Hogwarts-Haus einen Schüler dieses Namens gab, doch wenn, hatte er bislang nicht das Geringste mit ihm zu tun gehabt. Schließlich hob er auf recht unspektakuläre Art und Weise einfach die Hand und klopfte an den Türrahmen – nicht an die Tür selbst, denn er hatte keine Lust, der Verantwortliche zu sein, wenn sie der Erschütterung nicht standhielt und aus den Angeln kippte. „Daphne?“, fragte er dann vorsichtig. Er konnte zwar kaum wirklich glauben, dass sie hier war, eine weniger Daphne-typische Umgebung konnte er sich kaum ausmalen... Aber dennoch – ihr Armband zumindest war wohl hier und er glaubte nicht daran, dass sie es einfach verschenkt hatte, erst recht nicht an so eine Familie.