09.03.2021, 16:34 - Wörter:
In this house of mine
nothing ever comes without a consequence or cost
Theodore warf seinem Sitznachbarn - der sich augenscheinlich stillschweigend über irgendetwas amüsierte - einen langen, skeptischen Blick zu, als zweifelte er an dessen Verstand. Es war ihm ohnehin ein Rätsel, wie ein muggelstämmiger Depp wie Tozier, der weder einen Funken Verständnis von der magischen Welt hatte, noch - damals zumindest - ein nennenswertes Wort Englisch sprach, es nach Ravenclaw geschafft hatte. Überhaupt... Theodore hatte sich in den letzten sieben Jahren mehr als nur einmal gefragt, was der Sprechende Hut eigentlich mit den ganzen Restposten anfing. Jenen, die in kein Haus wirklich passten. Früher hatte er angenommen, dass sämtliche Taugenichtse einfach in Hufflepuff geparkt wurden, doch was machte man mit Typen wie Stellan, denen der Altruismus komplett fremd war? Nicht, dass Theodore von einer derartigen Charaktereigenschaft überhaupt irgendetwas hielt, doch zumindest ein wenig Mitgefühl brauchte man wohl doch, um im Haus der Dachse aufgenommen zu werden... Nun... in Stellans Fall hatte der Hut sich als Folge dessen damals den Scherz gestattet, ihn ins Haus der Schlaumeier und fließigen Bienchen zu stecken. Wenn man Theodore fragte zweifellos aber auch nur, weil es dem Hut schlichtweg nicht gestattet war, irgendeinen Schüler wieder aus Hogwarts hinauszuwerfen, weil er schlichtweg nicht hineinpasste.
„Wofür brauchst du schon Platz...“, murrte Theodore mehr zu sich selbst, als zu irgendjemand bestimmten - unternahm nichts dagegen dass Stellan den Baum wieder ein Stück von sich zurückschob; überwachte dabei aber mit leicht zusammengekniffenen Augen, dass der Snargaluff auch keinen Zentimeter zu weit von der Tischmitte entfernt und dabei zu weit auf seiner Seite des Tisches landete. Unmutig verzog er den Mund, als Stellan mit seinen wild fuchtelnden Armen zu allem Überfluss noch gegen den Pflanzenkübel stieß und das Knurren des Snargaluffs sich daraufhin verstärkte. „Pass doch auf, Mann!“
In einem Punkt hatte Stellan allerdings recht, egal wie man es drehte und wendete und so gerne Theodore es auch abgestritten hätte - dies war in der Tat eine Partnerarbeit. Und da er seine Drohung weder hier an Ort und Stelle wirklich wahr machen konnte, und sie zudem auch keinen übermäßig großen Einfluss auf Tozier zu haben schien, schrieb er seinen letzten Satz fertig, ehe er dem Ravenclaw sein Pergament mit den beantworteten Fragen augenrollend hinüberschob.
Es hatte ein bisschen was von damals, wie Theodore unwillig bemerkte. 'Damals' in ihrer allerersten Schulwoche, als er aufgrund eines Missverständnisses noch davon ausgegangen war, dass Stellan ein entfernter, reinblütiger Verwandter der französischen Reinblutfamilie Leroy war. Da Stellan damals praktisch kein Wort Englisch sprach, Theodore dank seiner Mutter aber über Französisch-Grundkenntnisse verfügte, hatten sie nicht selten auf eine ganz ähnliche Art 'zusammengearbeitet' wie nun. Zumindest bis dann herausgekommen war, dass Stellan keineswegs aus dem alterwürdigen Hause der Leroys stammte, sondern aus erbärmlichen Muggelverhältnissen. Ein Umstand, der die damaligen, zarten Anfänge einer Freundschaft zwischen ihnen sofort vernichtet hatte. Und nicht nur das: Um sein Gesicht zu wahren vor seinen eigenen Hausgenossen und seinen Stolz, hatte Theodore es sich ab diesem Tag zur nobelsten Aufgabe gemacht, auf Tozier herumzuhacken wann immer sich die Gelegenheit bot, damit auch bloß niemand auf den schlichten Gedanken kam, dass er etwas mit Muggelstämmigen zu schaffen hatte, gar mit ihnen sympathisierte... Auch so war der Schaden angerichtet gewesen: In Slytherin hatte er noch monatelang das Gespött einiger Mitschüler ertragen müssen, dass er sich mit Tozier abgegeben hatte... Etwas, das er Stellan niemals verraten hätte, was er ihm dafür aber durch Spötteleien, gehässige Kommentare und fiese Flüche heimzahlte.
Theodore blinzelte und riss sich aus seinen Erinnerungen. „Kannst du denn gar nichts selbst?“, zischte er auf die letzten Worte des Ravenclaws zurück, legte nun aber auch seine eigenen Schreibmaterialien beiseite, rang seinen inneren Widerwillen so gut es eben ging nieder und hielt den Topf an seinem unteren Ende fest. Mittlerweile vibrierte der Snargaluff - und damit der ganze Topf - entweder ungeduldig oder schlecht gelaunt, wohl, weil die Pflanze anscheinend ahnte, was ihr bevorstand. Theodore überlegte, dass es nicht verwunderlich war - wer hatte schon Lust, X Mal pro Tag von patschigen Schülerhänden umgetopft zu werden? Insgeheim hoffte er, dass der Snargaluff seinen Frust an Stellan auslassen und den Ravenclaw einfach mit Haut und Haaren verspeisen würde.
„Ich fasse dieses Ding bestimmt nicht an“, beteuerte Theodore nochmal, als drei Tische weiter ein Gryffindor zu schreien anfing, als sein Snargaluff außer Kontrolle geriet und die glitschigen Tentakeln ihn umschlangen. Mit der freien Hand blätterte er im Buch weiter, überflog die Beschreibung des Umtopf-Vorganges und rümpfte die Nase. „Für so etwas haben wir Dienstboten und Gärtner“, bemerkte er mit einem Kopfschütteln. Er schüttelte den verbleibenden Dreck von seinem Buch und schob die Erdkrümel in einer routinierten Bewegung auf Stellans Seite des Tisches. „Und mach nicht noch mehr dreckig, wenn du das Teil umtopfst. Reiß dich zusammen“, blaffte er in Toziers Richtung.
„Wofür brauchst du schon Platz...“, murrte Theodore mehr zu sich selbst, als zu irgendjemand bestimmten - unternahm nichts dagegen dass Stellan den Baum wieder ein Stück von sich zurückschob; überwachte dabei aber mit leicht zusammengekniffenen Augen, dass der Snargaluff auch keinen Zentimeter zu weit von der Tischmitte entfernt und dabei zu weit auf seiner Seite des Tisches landete. Unmutig verzog er den Mund, als Stellan mit seinen wild fuchtelnden Armen zu allem Überfluss noch gegen den Pflanzenkübel stieß und das Knurren des Snargaluffs sich daraufhin verstärkte. „Pass doch auf, Mann!“
In einem Punkt hatte Stellan allerdings recht, egal wie man es drehte und wendete und so gerne Theodore es auch abgestritten hätte - dies war in der Tat eine Partnerarbeit. Und da er seine Drohung weder hier an Ort und Stelle wirklich wahr machen konnte, und sie zudem auch keinen übermäßig großen Einfluss auf Tozier zu haben schien, schrieb er seinen letzten Satz fertig, ehe er dem Ravenclaw sein Pergament mit den beantworteten Fragen augenrollend hinüberschob.
Es hatte ein bisschen was von damals, wie Theodore unwillig bemerkte. 'Damals' in ihrer allerersten Schulwoche, als er aufgrund eines Missverständnisses noch davon ausgegangen war, dass Stellan ein entfernter, reinblütiger Verwandter der französischen Reinblutfamilie Leroy war. Da Stellan damals praktisch kein Wort Englisch sprach, Theodore dank seiner Mutter aber über Französisch-Grundkenntnisse verfügte, hatten sie nicht selten auf eine ganz ähnliche Art 'zusammengearbeitet' wie nun. Zumindest bis dann herausgekommen war, dass Stellan keineswegs aus dem alterwürdigen Hause der Leroys stammte, sondern aus erbärmlichen Muggelverhältnissen. Ein Umstand, der die damaligen, zarten Anfänge einer Freundschaft zwischen ihnen sofort vernichtet hatte. Und nicht nur das: Um sein Gesicht zu wahren vor seinen eigenen Hausgenossen und seinen Stolz, hatte Theodore es sich ab diesem Tag zur nobelsten Aufgabe gemacht, auf Tozier herumzuhacken wann immer sich die Gelegenheit bot, damit auch bloß niemand auf den schlichten Gedanken kam, dass er etwas mit Muggelstämmigen zu schaffen hatte, gar mit ihnen sympathisierte... Auch so war der Schaden angerichtet gewesen: In Slytherin hatte er noch monatelang das Gespött einiger Mitschüler ertragen müssen, dass er sich mit Tozier abgegeben hatte... Etwas, das er Stellan niemals verraten hätte, was er ihm dafür aber durch Spötteleien, gehässige Kommentare und fiese Flüche heimzahlte.
Theodore blinzelte und riss sich aus seinen Erinnerungen. „Kannst du denn gar nichts selbst?“, zischte er auf die letzten Worte des Ravenclaws zurück, legte nun aber auch seine eigenen Schreibmaterialien beiseite, rang seinen inneren Widerwillen so gut es eben ging nieder und hielt den Topf an seinem unteren Ende fest. Mittlerweile vibrierte der Snargaluff - und damit der ganze Topf - entweder ungeduldig oder schlecht gelaunt, wohl, weil die Pflanze anscheinend ahnte, was ihr bevorstand. Theodore überlegte, dass es nicht verwunderlich war - wer hatte schon Lust, X Mal pro Tag von patschigen Schülerhänden umgetopft zu werden? Insgeheim hoffte er, dass der Snargaluff seinen Frust an Stellan auslassen und den Ravenclaw einfach mit Haut und Haaren verspeisen würde.
„Ich fasse dieses Ding bestimmt nicht an“, beteuerte Theodore nochmal, als drei Tische weiter ein Gryffindor zu schreien anfing, als sein Snargaluff außer Kontrolle geriet und die glitschigen Tentakeln ihn umschlangen. Mit der freien Hand blätterte er im Buch weiter, überflog die Beschreibung des Umtopf-Vorganges und rümpfte die Nase. „Für so etwas haben wir Dienstboten und Gärtner“, bemerkte er mit einem Kopfschütteln. Er schüttelte den verbleibenden Dreck von seinem Buch und schob die Erdkrümel in einer routinierten Bewegung auf Stellans Seite des Tisches. „Und mach nicht noch mehr dreckig, wenn du das Teil umtopfst. Reiß dich zusammen“, blaffte er in Toziers Richtung.