09.03.2021, 19:08 - Wörter:
In this house of mine
nothing ever comes without a consequence or cost
Theodore wölbte ehrlich verblüfft eine Braue. „Du bist älter als ich, du Steigbügelhalter“, erwiderte er, schien dabei noch immer aufrichtig verwundert von der Formulierung des Ravenclaws. Nochmals überflog er die Beschreibung des Snargaluffs und der mit der Pflanze verbundenen Tücken und Gemeinheiten. Vielleicht sonderte das Ding ja giftige Dämpfe ab, die Tozier natürlich direkt eingeatmet hatte? Oder er hatte sich an einem Dorn gestochen, weshab er jetzt halluzinierte? In den vergangenen Schuljahren hatte Theodore aus seiner Hoffnung, dass Stellan sich im Unterricht derart blöd anstellte, dass er bei irgendeiner Aufgabe draufging, nicht gerade ein Geheimnis gemacht. Womöglich war es ja heute so weit? Er bedachte Tozier aus dem Augenwinkel mit einem schnellen Seitenblick; doch abgesehen von dem - wie immer - nervtötenden Geplapper wirkte das Schlammblut quicklebendig wie eh und je. „Unkraut vergeht wohl nicht.“
Theodore knirschte merklich mit den Szenen, als Tozier, der sich ganz offenkundig weitaus weniger Gedanken um sein vorzeitiges Ableben machte als sein unfreiwilliger Banknachbar, die Tinte seiner eigenen Aufzeichnungen verschmierte. Hätte Tozier nicht so eine grauenhafte Sauklaue, hätte Theodore noch im selben Moment von ihm verlangt, die Fragen für ihn nochmal ins Reine zu schreiben. „Lass das!“, murrte er, obwohl der Schaden schon angerichtet war und Theodore keine Sekunde daran zweifelte, dass Tozier sein Pergament mit purer Absicht verhunzte. Mit spitzen Fingern, dafür aber mit äußerster Präzision, schnappte Theodore sich sein Pergament zurück und zupfte es dem Ravenclaw in einer fließenden Bewegung aus den Händen, ohne sich zu versichern, ob der Andere mit dem Abschreiben fertig geworden war oder nicht. Er verabscheute unsaubere Aufzeichnungen; konnte Risse im Pergament oder Tintenflecken kaum ertragen. Mit peinlicher Sorgfalt machte er sich sogleich daran, sein Pergament mit dem Zauberstab zu traktieren, bis wenigstens die schlimmsten Schmierflecken beseitigt waren, auch wenn die Aufzeichnungen wohl nicht mehr vollends in ihren säuberlichen Ursprungszustand zurückzuversetzen waren. „Das nächste Mal kannst du die Aufgaben selbst lösen, Tozier“, lautete Theodores schlecht gelauntes Fazit.
Von Sekunde zu Sekunde sank seine Laune noch weiter ab. „Ich bin kein Baby - ich weiß immerhin, wie man eine verdammte Feder hält“ - er nickte auf Toziers grausig bekrakeltes Pergament hinüber - „und wie man anständig schreibt.“ Er war wohl nicht ganz fair, doch das kümmerte Theodore seltenst. Tozier konnte wohl nichts dafür, dass man ihm nicht von Kindesbeinen an Schönschrift beigebracht hatte, wie es sich gehörte... doch das bedeutete noch lange nicht, dass Theodore deswegen darauf verzichten würde, auf Stellans Defizit diesbezüglich herumzureiten. Langsam wanderte auch noch Theodores zweite Braue in die Höhe, als er den Ravenclaw dabei beobachtete, wie er Schutzausrüstung für zwei Personen anschleppte. „Was soll das? Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich das Umtopfen übernehme?“ Wie, um seine Worte zu unterstreichen, machte er keine Anstalten, die Hände nach der zweiten Schutzausrüstung auszustrecken und schnalzte herablassend mit der Zunge. „Mach dich doch nicht lächerlich.“
Theodore war in reinem Theorieunterricht schon immer sehr viel besser gewesen als in der Praxis, in der es auf Hogwarts zumeist darauf hinauslief, dass man sich permanent gegen irgendwelche Irrwichte, Knallrümpfige Kröter oder - wie in diesem Falle - stinkwütende Pflanzen verteidigen musste. Er rückte noch ein Stück weiter von dem Topf ab, als Stellan begann, in der Erde herumzuwühlen und verkniff sich nur deshalb einen geringschätzigen Kommentar, weil er dankbar war, selbst um diese Drecksarbeit herumzukommen. Jedenfalls dachte er das - eine Hoffnung, die sich nur wenige Momente darauf als trügerisch erweisen sollte, als Tozier, dieser Hampelmann, den Baum einfach in seine neue Behausung kippte, was - nicht wirklich überraschend - einen Wutanfall des Baumes nach sich zog.
Auch wenn er etwas von Stellans Arbeitsplatz abgerückt war, so doch nicht weit genug, um der nun umherspritzenden Erde zu entgehen. „Wie hast du es eigentlich bis in die siebte Klasse geschafft?!“, blaffte Theodore, als Stellan den Baum provisorisch 'einsperrte' und ihm den alten Topf überstülpte. Die bescheidene Wahrheit war, dass Theodore selbst keinen Schimmer hatte, wie es nun weitergehen sollte. Im Buch stand schließlich nichts davon, dass man den Snargaluff zur Weißglut treiben sollte und entsprechend auch keine Handlungsempfehlung für eine solche Situation. Kurz drifteten seine Gedanken in eine ganz ähnliche Richtung wie Stellans; dass es wohl das einfachste und unkomplizierteste wäre, den Baum einfach zu eliminieren, doch da dies höchstwahrscheinlich ein gemeinsames Nachsitzen nach sich ziehen würde und Theodore keine Lust hatte, auch nur eine Minute mehr als nötig mit dem Muggelstämmigen zu verbringen, verwarf er diese Idee rasch wieder. Einem inneren Impuls folgend zog er seinen Zauberstab aus dem Ärmel seines Pullovers und tat damit das, was er in schwierigen Situationen für gewöhnlich immer tat: Auf Magie zurückgreifen, um das Problem zu lösen. Ganz anders als Tozier, der wohl nach sieben Jahren immer noch nicht völlig verstanden hatte, dass er ein Zauberer war und viele Dinge unnötig umständlich auf die Muggelart löste. „Stupor!“ Noch mehr Erdbrocken als vorhin segelten durch die Luft, das Knurren und Fauchen der Pflanze erstarb und ihre Tantakel erschlafften. Der Schockzauber schien seine Wirkung entfaltet zu haben - oder der Baum war klug genug, so zu tun, als sei er geschockt worden, um sie dazu verleiten, unvorsichtig zu werden.
„Jetzt grab das Ding endlich ein, solange es noch K.O. ist...“ Theodore hoffte innig, dass Sprout nichts davon mitbekommen hatte, wie sie mit einem ihrer heißgebliebten Gewächse umgingen. Dennoch steckte er seinen Zauberstab nicht wieder weg und senkte ihn nur kaum merklich.
Theodore knirschte merklich mit den Szenen, als Tozier, der sich ganz offenkundig weitaus weniger Gedanken um sein vorzeitiges Ableben machte als sein unfreiwilliger Banknachbar, die Tinte seiner eigenen Aufzeichnungen verschmierte. Hätte Tozier nicht so eine grauenhafte Sauklaue, hätte Theodore noch im selben Moment von ihm verlangt, die Fragen für ihn nochmal ins Reine zu schreiben. „Lass das!“, murrte er, obwohl der Schaden schon angerichtet war und Theodore keine Sekunde daran zweifelte, dass Tozier sein Pergament mit purer Absicht verhunzte. Mit spitzen Fingern, dafür aber mit äußerster Präzision, schnappte Theodore sich sein Pergament zurück und zupfte es dem Ravenclaw in einer fließenden Bewegung aus den Händen, ohne sich zu versichern, ob der Andere mit dem Abschreiben fertig geworden war oder nicht. Er verabscheute unsaubere Aufzeichnungen; konnte Risse im Pergament oder Tintenflecken kaum ertragen. Mit peinlicher Sorgfalt machte er sich sogleich daran, sein Pergament mit dem Zauberstab zu traktieren, bis wenigstens die schlimmsten Schmierflecken beseitigt waren, auch wenn die Aufzeichnungen wohl nicht mehr vollends in ihren säuberlichen Ursprungszustand zurückzuversetzen waren. „Das nächste Mal kannst du die Aufgaben selbst lösen, Tozier“, lautete Theodores schlecht gelauntes Fazit.
Von Sekunde zu Sekunde sank seine Laune noch weiter ab. „Ich bin kein Baby - ich weiß immerhin, wie man eine verdammte Feder hält“ - er nickte auf Toziers grausig bekrakeltes Pergament hinüber - „und wie man anständig schreibt.“ Er war wohl nicht ganz fair, doch das kümmerte Theodore seltenst. Tozier konnte wohl nichts dafür, dass man ihm nicht von Kindesbeinen an Schönschrift beigebracht hatte, wie es sich gehörte... doch das bedeutete noch lange nicht, dass Theodore deswegen darauf verzichten würde, auf Stellans Defizit diesbezüglich herumzureiten. Langsam wanderte auch noch Theodores zweite Braue in die Höhe, als er den Ravenclaw dabei beobachtete, wie er Schutzausrüstung für zwei Personen anschleppte. „Was soll das? Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich das Umtopfen übernehme?“ Wie, um seine Worte zu unterstreichen, machte er keine Anstalten, die Hände nach der zweiten Schutzausrüstung auszustrecken und schnalzte herablassend mit der Zunge. „Mach dich doch nicht lächerlich.“
Theodore war in reinem Theorieunterricht schon immer sehr viel besser gewesen als in der Praxis, in der es auf Hogwarts zumeist darauf hinauslief, dass man sich permanent gegen irgendwelche Irrwichte, Knallrümpfige Kröter oder - wie in diesem Falle - stinkwütende Pflanzen verteidigen musste. Er rückte noch ein Stück weiter von dem Topf ab, als Stellan begann, in der Erde herumzuwühlen und verkniff sich nur deshalb einen geringschätzigen Kommentar, weil er dankbar war, selbst um diese Drecksarbeit herumzukommen. Jedenfalls dachte er das - eine Hoffnung, die sich nur wenige Momente darauf als trügerisch erweisen sollte, als Tozier, dieser Hampelmann, den Baum einfach in seine neue Behausung kippte, was - nicht wirklich überraschend - einen Wutanfall des Baumes nach sich zog.
Auch wenn er etwas von Stellans Arbeitsplatz abgerückt war, so doch nicht weit genug, um der nun umherspritzenden Erde zu entgehen. „Wie hast du es eigentlich bis in die siebte Klasse geschafft?!“, blaffte Theodore, als Stellan den Baum provisorisch 'einsperrte' und ihm den alten Topf überstülpte. Die bescheidene Wahrheit war, dass Theodore selbst keinen Schimmer hatte, wie es nun weitergehen sollte. Im Buch stand schließlich nichts davon, dass man den Snargaluff zur Weißglut treiben sollte und entsprechend auch keine Handlungsempfehlung für eine solche Situation. Kurz drifteten seine Gedanken in eine ganz ähnliche Richtung wie Stellans; dass es wohl das einfachste und unkomplizierteste wäre, den Baum einfach zu eliminieren, doch da dies höchstwahrscheinlich ein gemeinsames Nachsitzen nach sich ziehen würde und Theodore keine Lust hatte, auch nur eine Minute mehr als nötig mit dem Muggelstämmigen zu verbringen, verwarf er diese Idee rasch wieder. Einem inneren Impuls folgend zog er seinen Zauberstab aus dem Ärmel seines Pullovers und tat damit das, was er in schwierigen Situationen für gewöhnlich immer tat: Auf Magie zurückgreifen, um das Problem zu lösen. Ganz anders als Tozier, der wohl nach sieben Jahren immer noch nicht völlig verstanden hatte, dass er ein Zauberer war und viele Dinge unnötig umständlich auf die Muggelart löste. „Stupor!“ Noch mehr Erdbrocken als vorhin segelten durch die Luft, das Knurren und Fauchen der Pflanze erstarb und ihre Tantakel erschlafften. Der Schockzauber schien seine Wirkung entfaltet zu haben - oder der Baum war klug genug, so zu tun, als sei er geschockt worden, um sie dazu verleiten, unvorsichtig zu werden.
„Jetzt grab das Ding endlich ein, solange es noch K.O. ist...“ Theodore hoffte innig, dass Sprout nichts davon mitbekommen hatte, wie sie mit einem ihrer heißgebliebten Gewächse umgingen. Dennoch steckte er seinen Zauberstab nicht wieder weg und senkte ihn nur kaum merklich.