10.03.2021, 12:56 - Wörter:
Monsters stuck in your head
Monsters under your bed
Zwar wusste Theodore zuvor schon von Sekunde zu Sekunde weniger, was oder wen genau er hier eigentlich zu finden hoffte, doch als im ausgerechnet Ravenclaws Vorzeige-Schlammblut die Tür – die diese Bezeichnung wohlgemerkt kaum verdiente – öffnete, wäre ihm fast die Kinnlade heruntergeklappt. Er registrierte kaum die träge Katze, die an seinem Bein vorbeistrich, ehe sie hinaus in den Flur verschwand, als würde sie ahnen, dass Ärger in der Luft lag und die Gunst der Minute nutzen, um sich rechtzeitig zu verziehen, bevor einer der beiden die Sprache wiederfand.
„Was machst DU hier, Schlammblut?“, fragte Theodore zurück, anstatt dass er Stellan seine Frage beantwortete. Er war so überrascht, dass er sogar vergaß, durch den Mund zu atmen und schnitt eine Grimasse, als ihm der beißende Gestank nach kaltem Rauch in die Nase drang. Dabei war er noch immer so verdattert, ausgerechnet die Person hier anzutreffen, bei der er dankbarer war als bei Filch, sie für die Dauer der Ferien nicht sehen zu müssen.
Nur nach und nach fügten sich die Puzzleteile in Theodores Kopf zu einem Bild zusammen: die schäbige Muggelwohngegend, das heruntergekommene, halb verfallene Haus, die Schimpfereien auf Französisch. Das einzige, was nicht ins große Ganze passte, war Daphnes Armband. Doch, wenn er es sich recht überlegte, und so, wie er Tozier kannte, gab es wohl auch dafür eine Erklärung…
„Nimm deine Hände weg“, fuhr er seinen Mitschüler an, als dieser ihn am Kragen packte und in das zog, was wohl sein ‚Zimmer’ war. Erbärmlich, fand Theodore, nachdem er nur einen kurzen Blick durch den unordentlichen Raum hatte gleiten lassen. Natürlich besaß eine Muggelfamilie keine Hauselfen – nicht dass Stellans Familie das nötige Kleingeld besaß, um sich einen Hauselfen zuzulegen, selbst wenn sie in der magischen Welt leben würden – doch er selbst schien wohl trotzdem keinen Wert darauf zu legen, es in den eigenen vier Wänden ordentlich zu halten. Die Tür war längst nicht das einzige, was dieser lächerliche Muggelstämmige vollgekrakelt hatte und auf dem Boden türmte sich eine ekelhafte Schicht aus Dreck, Katzenhaaren und zerknitterter Kleidung. „Wohnst du hier?“, fragte Theodore unnötigerweise, ohne sich die Mühe zu machen, sein Befremden aus seiner Stimme herauszuhalten. Nun, was hatte er denn erwartet? Bisher hatte er kaum einen Gedanken daran verschwendet, wo dieser Muggeldepp herkam. Das meiste, was sich außerhalb der Zaubererwelt abspielte, interessierte Theodore nur wenig und man musste kein Genie sein, um zu bemerken, dass Stellans Familie nicht allzu viel Geld besaß. Wenn Theodore überhaupt einmal über Toziers Lebensverhältnisse nachgedacht hatte, hatte er sich etwas Ähnliches vorgestellt wie den Fuchsbau der Weasleys – doch dieser war im Gegensatz zu dieser zwischen anderen Muggelbehausungen eingezwängten Bruchbude hier eine Residenz.
„Passt zu dir“, urteilte Theodore selbst nur kurze Zeit später schulterzuckend, womit er sich eine vorherige Frage selbst beantwortete. Dabei tat er gelassener, als er sich fühlte, denn zeitgleich war ihm überaus bewusst, dass er vorhin auf der Treppe – dummerweise – darauf verzichtet hatte, seinen Zauberstab zu ziehen und er nun schlichtweg keine Vorstellung davon hatte, wie dieser Depp reagieren würde, wenn er seine anfängliche Überraschung erst einmal überwunden hatte.
„Ihr-“, setzte er an, unterbrach sich aber sogleich wieder. Was wollte er auch sagen? Dass er seiner Exfreundin ein Armband geschenkt hatte, an dem er dahingehend herumgebastelt hatte, dass er sehen konnte, wo sie sich aufhielt? Selbstverständlich hatte er niemandem davon erzählt und wenn er nun vor Tozier damit herausrückte, würde Theodore seine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass das Schlammblut es nicht sofort in Hogwarts verbreitete.
So schüttelte er nur kurzentschlossen den Kopf. „Das war ein Versehen. Glaub ja nicht, dass ich hergekommen wäre, wenn ich gewusst hätte dass du hier…“ Er vollführte eine umfassende und gleichzeitig herablassende Geste, die Stellans Zimmer mit einschloss, „…wohnst.“ Es war ziemlich deutlich dass Theodore eigentlich an ein anderes, wesentlich unfreundlicheres Wort dachte, auch wenn er es nicht laut aussprach. Obwohl es wahrscheinlich das logischste wäre, einfach auf der Stelle wieder zu verschwinden und das Schlammblut mit den Ratten – Theodore zweifelte nicht daran, dass in diesem ‚Haus’ mindestens eine Ratte lebte – und seinem Chaos allein zu lassen, blieb er, wo er war. Wie man es drehte und wendete, dies war tatsächlich das erste Mal, dass er in einer Muggelbehausung stand, so unansehnliche diese auch sein mochte. Vage nickte er mit dem Kopf in Richtung Tür, teils aus ehrlicher Neugier, teils vielleicht auch als Versuch, das Gesprächsthema in unverfänglichere Bahnen zu lenken. „Ist der Franzmann da unten dein Vater?“
„Was machst DU hier, Schlammblut?“, fragte Theodore zurück, anstatt dass er Stellan seine Frage beantwortete. Er war so überrascht, dass er sogar vergaß, durch den Mund zu atmen und schnitt eine Grimasse, als ihm der beißende Gestank nach kaltem Rauch in die Nase drang. Dabei war er noch immer so verdattert, ausgerechnet die Person hier anzutreffen, bei der er dankbarer war als bei Filch, sie für die Dauer der Ferien nicht sehen zu müssen.
Nur nach und nach fügten sich die Puzzleteile in Theodores Kopf zu einem Bild zusammen: die schäbige Muggelwohngegend, das heruntergekommene, halb verfallene Haus, die Schimpfereien auf Französisch. Das einzige, was nicht ins große Ganze passte, war Daphnes Armband. Doch, wenn er es sich recht überlegte, und so, wie er Tozier kannte, gab es wohl auch dafür eine Erklärung…
„Nimm deine Hände weg“, fuhr er seinen Mitschüler an, als dieser ihn am Kragen packte und in das zog, was wohl sein ‚Zimmer’ war. Erbärmlich, fand Theodore, nachdem er nur einen kurzen Blick durch den unordentlichen Raum hatte gleiten lassen. Natürlich besaß eine Muggelfamilie keine Hauselfen – nicht dass Stellans Familie das nötige Kleingeld besaß, um sich einen Hauselfen zuzulegen, selbst wenn sie in der magischen Welt leben würden – doch er selbst schien wohl trotzdem keinen Wert darauf zu legen, es in den eigenen vier Wänden ordentlich zu halten. Die Tür war längst nicht das einzige, was dieser lächerliche Muggelstämmige vollgekrakelt hatte und auf dem Boden türmte sich eine ekelhafte Schicht aus Dreck, Katzenhaaren und zerknitterter Kleidung. „Wohnst du hier?“, fragte Theodore unnötigerweise, ohne sich die Mühe zu machen, sein Befremden aus seiner Stimme herauszuhalten. Nun, was hatte er denn erwartet? Bisher hatte er kaum einen Gedanken daran verschwendet, wo dieser Muggeldepp herkam. Das meiste, was sich außerhalb der Zaubererwelt abspielte, interessierte Theodore nur wenig und man musste kein Genie sein, um zu bemerken, dass Stellans Familie nicht allzu viel Geld besaß. Wenn Theodore überhaupt einmal über Toziers Lebensverhältnisse nachgedacht hatte, hatte er sich etwas Ähnliches vorgestellt wie den Fuchsbau der Weasleys – doch dieser war im Gegensatz zu dieser zwischen anderen Muggelbehausungen eingezwängten Bruchbude hier eine Residenz.
„Passt zu dir“, urteilte Theodore selbst nur kurze Zeit später schulterzuckend, womit er sich eine vorherige Frage selbst beantwortete. Dabei tat er gelassener, als er sich fühlte, denn zeitgleich war ihm überaus bewusst, dass er vorhin auf der Treppe – dummerweise – darauf verzichtet hatte, seinen Zauberstab zu ziehen und er nun schlichtweg keine Vorstellung davon hatte, wie dieser Depp reagieren würde, wenn er seine anfängliche Überraschung erst einmal überwunden hatte.
„Ihr-“, setzte er an, unterbrach sich aber sogleich wieder. Was wollte er auch sagen? Dass er seiner Exfreundin ein Armband geschenkt hatte, an dem er dahingehend herumgebastelt hatte, dass er sehen konnte, wo sie sich aufhielt? Selbstverständlich hatte er niemandem davon erzählt und wenn er nun vor Tozier damit herausrückte, würde Theodore seine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass das Schlammblut es nicht sofort in Hogwarts verbreitete.
So schüttelte er nur kurzentschlossen den Kopf. „Das war ein Versehen. Glaub ja nicht, dass ich hergekommen wäre, wenn ich gewusst hätte dass du hier…“ Er vollführte eine umfassende und gleichzeitig herablassende Geste, die Stellans Zimmer mit einschloss, „…wohnst.“ Es war ziemlich deutlich dass Theodore eigentlich an ein anderes, wesentlich unfreundlicheres Wort dachte, auch wenn er es nicht laut aussprach. Obwohl es wahrscheinlich das logischste wäre, einfach auf der Stelle wieder zu verschwinden und das Schlammblut mit den Ratten – Theodore zweifelte nicht daran, dass in diesem ‚Haus’ mindestens eine Ratte lebte – und seinem Chaos allein zu lassen, blieb er, wo er war. Wie man es drehte und wendete, dies war tatsächlich das erste Mal, dass er in einer Muggelbehausung stand, so unansehnliche diese auch sein mochte. Vage nickte er mit dem Kopf in Richtung Tür, teils aus ehrlicher Neugier, teils vielleicht auch als Versuch, das Gesprächsthema in unverfänglichere Bahnen zu lenken. „Ist der Franzmann da unten dein Vater?“