10.03.2021, 15:36 - Wörter:
Ein paar Möglichkeiten war er im Kopf durchgegangen, doch wirklich viel würde es nun auch nicht bringen, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, worüber sie nun unbedingt reden wollte—wobei gerade dann, als er diesen Gedanken zu Ende dachte, ein weiterer in seinem Kopf auftauchte. Ein Gedanke, der an sich nicht gerade unwahrscheinlich war, einer, der erklären würde, weshalb es ihr unter anderem auch so wichtig gewesen war, den Brief zu zerstören, kaum dass er ihn gelesen hatte. Ein Gedanke, der ihm einen Grund für die Dringlichkeit vor die Füße warf, einen dafür, dass sie ihn persönlich sprechen wollte. Vielleicht—eigentlich wollte er es gar nicht in Worte fassen—war sie schwanger. Von ihm. Von dieser einen, einzigen Nacht. Es wäre die Kirsche auf der Sahnehaube: nicht nur hätte sie mit einem Schlammblut geschlafen, sondern sich gleich auch noch von ihm schwängern lassen. Merlin, Jesus, mit heftigem Kopfschütteln schob er diesen Gedanken schnell wieder weg. Das würde ihm gerade noch fehlen. Nach all dem Stress, all dem Schrott, all dem Scheiß der in letzter Zeit passiert war konnte er das nun wirklich nicht gebrauchen. Und, ehrlich gesagt, auch sonst nicht. Auch wenn er eine Wohnung hätte nicht. Auch wenn er mehr Geld hätte nicht.
Seine grüngrauen Augen suchten nach Anzeichen einer solchen Neuigkeit auf dem Gesicht der Slytherin, kaum dass er sie erblickt hatte, suchten nach einem bestimmten Funkeln in den Augen, nach nervösem Tippen ihrer Finger, irgendetwas, doch konnte er mit den Reaktionen die er sah nicht sonderlich viel anfangen. Sie richtete sich ein wenig auf, kaum dass er näher trat, räusperte sich, rutschte ein wenig auf ihrem Stuhl herum, was wohl das auffälligste an all dem war. Beinahe als hätte sie ihren Körper nicht unter Kontrolle. Als gäbe es gerade besseres als nur hier herumzusitzen, sich gegenüber und dabei zu reden, was die beiden ja ohnehin nicht so sonderlich gut konnten. Da gab es andere Dinge, bei denen sie besser harmonierten. Und doch schien Stellan ein klein wenig die Lust daran zu vergehen, wenn er so daran dachte, welches Thema er sich eben ausgesucht und als möglich statuiert hatte.
"Später." quittierte er die knappe Frage, auch wenn sein leerer Magen und seine trockene Kehle anderer Meinung waren. Recht schnell, innerhalb eines Herzschlages, hatte er sich allerdings schon umentschieden; "Außer du willst mich abfüllen, dann kannst du das mit Whiskey oder Rotwein." Ein benebelter Kopf würde ihn seine Sorgen vielleicht ein wenig vergessen lassen. Ein benebelter Kopf und ihre Haut unter seinen Fingerspitzen—? Er musste schleunigst wieder an andere Dinge denken, auch wenn man ihm die Gedanken wohl kaum ansehen konnte. Zwar kaute er ein wenig nachdenklich auf der Innenseite seiner Wange herum, betrachtete Millicent's Gesicht, die leichten Schatten unter ihren Augen, schaute ihr dann kurz in den Ausschnitt, wenn auch nur, weil sich eine ihrer gewellten Strähnen dorthin verirrt hatte und wieder hinausrutschte, kaum dass die Dunkelhaarige sich ein wenig über den Tisch zu ihm lehnte. Sein Blick schnellte wieder zu ihren Augen, die ihm entgegenfunkelten wie mit Glitzer gefüllte Schneekugeln, das Seufzen wirkte ein wenig deplatziert, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie wütend oder ruhig sein sollte. "Wow." wiederholte er es, ein Tonfall an den Tag legend der deutlich werden ließ, dass sich die Begeisterung seinerseits eher in Grenzen hielt. Nicht, dass ihre Verlobung ihn wirklich einschränkte—außer vielleicht darin, ob sie einander nun öfter sehen würden und was genau sie bei eben diesen Treffen tun würden, doch auch davor stand ein rot-geschriebenes, unterstrichenes eventuell.
Mehr unterbewusst als tatsächlich gewollt legte er den Kopf zur Seite, kaum dass sie es auch tat, ebenfalls nur leicht, während seine Augen bei ihrer Frage schmaler wurden. Wie schlug er sich seine Zeit denn tot? Damit, sich mit Leuten anzulegen, die ihn einfach so umbringen könnten, wenn er sich Auffälligkeiten erlaubte? Damit, Ava ins Krankenhaus zu begleiten, damit er Essen und ein Dach überm Kopf hatte und mit ihr schlafen konnte? Oder eher damit, Versuche zu starten, die Erinnerungen an die Nacht mit Millicent irgendwie wieder zusammen zu puzzlen? Zählte das entführt-werden und das bestohlen-werden und das gesucht-und-gefunden-werden als valide Freizeitbeschäftigung? "Mit Schlammblut-Sachen. Würde dich sowieso nur langweilen." Eine Augenbraue zuckte nach oben, ehe er leicht den Kopf schüttelte, dann den Blick zur Seite abwandte und die Arme locker verschränkte, die Unterarme auf seinem Bauch ablehnend.
Die Frage, wer ihr Verlobter nun war, verkniff er sich, hatte er diese Frage doch schon einmal gestellt und keine Antwort bekommen. Nun, keine wirkliche jedenfalls — nur die, dass es keine Rolle spielte, wer es nun war, was dann doch irgendwie nur halb-korrekt war. Bei seinem Glück war Millicent Bulstrode mit irgendeinem alten, weisen, mächtigen Reinblütler verlobt worden, der Muggelstämmige wie ihn abgrundtief verabscheute. Da gäbe es sicherlich nur eine Sache, die dieser Verlobte noch mehr hasste als Muggelstämmige: und das waren Muggelstämmige, die mit ihrer schönen, reinblütigen Verlobten schliefen oder mit ihr am Rande von Hogsmeade rummachten.
Oder, noch schlimmer, sie dabei eben auch noch schwängerten. Beinahe unbewusst hatte er die Finger in seinen Oberarm gekrallt, ließ nun ein klein wenig lockerer und heftete seinen Blick wieder auf die düstere Gestalt ihm gegenüber, anstatt sich hier weiter umzusehen. Die andere Hand hob er leicht, kratzte sich am Hals und schien nachzudenken. "Willst du mich weiter auf die Folter spannen?" fragte er dann, ließ die Hand wieder fallen und legte die Handfläche über der Kleidung auf seinen Bauch, das leichte Rumoren darin ignorierend. "Oder musst du gar nicht so dringend mit mir reden, warst dir aber zu fein dafür zuzugeben, dass du mich einfach nur vermisst?" Ein beinahe spottender Klang schwang in den Worten mit, auch wenn er nicht anders konnte, als amüsiert zu schnauben. Sehr wahrscheinlich war das nicht—nicht in dem Sinne, in dem er es gemeint hatte. Denn vermisst hatte er sie durchaus auch. Ihren Körper zumindest. Ihre Lippen auf seinen. Ganz andere Dinge. Wer würde da schon nein sagen?
Seine grüngrauen Augen suchten nach Anzeichen einer solchen Neuigkeit auf dem Gesicht der Slytherin, kaum dass er sie erblickt hatte, suchten nach einem bestimmten Funkeln in den Augen, nach nervösem Tippen ihrer Finger, irgendetwas, doch konnte er mit den Reaktionen die er sah nicht sonderlich viel anfangen. Sie richtete sich ein wenig auf, kaum dass er näher trat, räusperte sich, rutschte ein wenig auf ihrem Stuhl herum, was wohl das auffälligste an all dem war. Beinahe als hätte sie ihren Körper nicht unter Kontrolle. Als gäbe es gerade besseres als nur hier herumzusitzen, sich gegenüber und dabei zu reden, was die beiden ja ohnehin nicht so sonderlich gut konnten. Da gab es andere Dinge, bei denen sie besser harmonierten. Und doch schien Stellan ein klein wenig die Lust daran zu vergehen, wenn er so daran dachte, welches Thema er sich eben ausgesucht und als möglich statuiert hatte.
"Später." quittierte er die knappe Frage, auch wenn sein leerer Magen und seine trockene Kehle anderer Meinung waren. Recht schnell, innerhalb eines Herzschlages, hatte er sich allerdings schon umentschieden; "Außer du willst mich abfüllen, dann kannst du das mit Whiskey oder Rotwein." Ein benebelter Kopf würde ihn seine Sorgen vielleicht ein wenig vergessen lassen. Ein benebelter Kopf und ihre Haut unter seinen Fingerspitzen—? Er musste schleunigst wieder an andere Dinge denken, auch wenn man ihm die Gedanken wohl kaum ansehen konnte. Zwar kaute er ein wenig nachdenklich auf der Innenseite seiner Wange herum, betrachtete Millicent's Gesicht, die leichten Schatten unter ihren Augen, schaute ihr dann kurz in den Ausschnitt, wenn auch nur, weil sich eine ihrer gewellten Strähnen dorthin verirrt hatte und wieder hinausrutschte, kaum dass die Dunkelhaarige sich ein wenig über den Tisch zu ihm lehnte. Sein Blick schnellte wieder zu ihren Augen, die ihm entgegenfunkelten wie mit Glitzer gefüllte Schneekugeln, das Seufzen wirkte ein wenig deplatziert, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie wütend oder ruhig sein sollte. "Wow." wiederholte er es, ein Tonfall an den Tag legend der deutlich werden ließ, dass sich die Begeisterung seinerseits eher in Grenzen hielt. Nicht, dass ihre Verlobung ihn wirklich einschränkte—außer vielleicht darin, ob sie einander nun öfter sehen würden und was genau sie bei eben diesen Treffen tun würden, doch auch davor stand ein rot-geschriebenes, unterstrichenes eventuell.
Mehr unterbewusst als tatsächlich gewollt legte er den Kopf zur Seite, kaum dass sie es auch tat, ebenfalls nur leicht, während seine Augen bei ihrer Frage schmaler wurden. Wie schlug er sich seine Zeit denn tot? Damit, sich mit Leuten anzulegen, die ihn einfach so umbringen könnten, wenn er sich Auffälligkeiten erlaubte? Damit, Ava ins Krankenhaus zu begleiten, damit er Essen und ein Dach überm Kopf hatte und mit ihr schlafen konnte? Oder eher damit, Versuche zu starten, die Erinnerungen an die Nacht mit Millicent irgendwie wieder zusammen zu puzzlen? Zählte das entführt-werden und das bestohlen-werden und das gesucht-und-gefunden-werden als valide Freizeitbeschäftigung? "Mit Schlammblut-Sachen. Würde dich sowieso nur langweilen." Eine Augenbraue zuckte nach oben, ehe er leicht den Kopf schüttelte, dann den Blick zur Seite abwandte und die Arme locker verschränkte, die Unterarme auf seinem Bauch ablehnend.
Die Frage, wer ihr Verlobter nun war, verkniff er sich, hatte er diese Frage doch schon einmal gestellt und keine Antwort bekommen. Nun, keine wirkliche jedenfalls — nur die, dass es keine Rolle spielte, wer es nun war, was dann doch irgendwie nur halb-korrekt war. Bei seinem Glück war Millicent Bulstrode mit irgendeinem alten, weisen, mächtigen Reinblütler verlobt worden, der Muggelstämmige wie ihn abgrundtief verabscheute. Da gäbe es sicherlich nur eine Sache, die dieser Verlobte noch mehr hasste als Muggelstämmige: und das waren Muggelstämmige, die mit ihrer schönen, reinblütigen Verlobten schliefen oder mit ihr am Rande von Hogsmeade rummachten.
Oder, noch schlimmer, sie dabei eben auch noch schwängerten. Beinahe unbewusst hatte er die Finger in seinen Oberarm gekrallt, ließ nun ein klein wenig lockerer und heftete seinen Blick wieder auf die düstere Gestalt ihm gegenüber, anstatt sich hier weiter umzusehen. Die andere Hand hob er leicht, kratzte sich am Hals und schien nachzudenken. "Willst du mich weiter auf die Folter spannen?" fragte er dann, ließ die Hand wieder fallen und legte die Handfläche über der Kleidung auf seinen Bauch, das leichte Rumoren darin ignorierend. "Oder musst du gar nicht so dringend mit mir reden, warst dir aber zu fein dafür zuzugeben, dass du mich einfach nur vermisst?" Ein beinahe spottender Klang schwang in den Worten mit, auch wenn er nicht anders konnte, als amüsiert zu schnauben. Sehr wahrscheinlich war das nicht—nicht in dem Sinne, in dem er es gemeint hatte. Denn vermisst hatte er sie durchaus auch. Ihren Körper zumindest. Ihre Lippen auf seinen. Ganz andere Dinge. Wer würde da schon nein sagen?