10.03.2021, 15:40 - Wörter:
Milicent würde das gesamte Vermögen ihrer Eltern dafür hergeben, um nur einen Blick in seine Gedanken werfen zu können. An was er wohl dachte, was seiner Meinung nach der Grund war, warum sie ihn so dringend herbestellt hatte. Und was er dachte, über sie beide, wie sie hier so mehr oder weniger steif saßen, wohl wissend, dass sie beide mit Worten absolut nicht harmonierten. Dachte er auch wie sie selbst an jene Momente zurück, die Nacht hier im Tropfenden Kessel, das Rummachen in den Gossen Hogsmeade's? Oder war es ihm egal, so wie scheinbar alles ihm egal war? Die Brünette gab es sich selbst ungern innerlich zu, doch der Gedanke, dass dieses Kribbeln, diese endlose Anziehungskraft zwischen ihnen, nur einseitig sein könnte, machte sie rasend. Es ärgerte sie mehr, als sie es sich eingestehen wollte. Eine verblassende Erinnerung für ihn zu sein, ein undeutender Fehler im System, den man nur zu gerne übersah, weil er keine bleibenden gravierenden Schäden anrichtete. Eine Nacht von vielen, ohne einbrennenden Eindruck hinterlassen zu haben. Denn auch wenn die junge Slytherin sich nurnoch an Bruchstücke ihrer Nacht erinnerte, so hatte es sich zumindest für sie selbst so tief eingebrannt, dass sie tatsächlich begonnen hatte - wenn auch nur gering - für eine andere Person außer sich selbst zu interessieren. Nämlich für ihn. Nicht für seine Vergangenheit. Was ihn zu dem gemacht hatte, der er heute war - sondern einfach für ihn, im Hier und Jetzt. Für seinen Körper. Seine Berührungen, am allermeisten. Aber auch für seine Gedanken, seine Gefühle, die er genauso versteckt und verbarrikadiert hielt, wie sie selbst es tat.
Millicent neigte den hübschen Kopf, die Mundwinkel zuckten kaum merklich zu einem kleinen Schmunzeln in die Höhe, bei seiner Ablehnung ihres Angebots. Und als hätte sie seine folgenden Worte erahnt, erhob sie zeitgleich ihren linken Arm, der heutigen Bedienung ein stilles Zeichen gebend, ohne den Blickkontakt zu dem Muggelgeborenen abzubrechen. "Ein Glas schadet nicht. Aber ich will dich heute nüchtern." Sich der offensichtlichen Zweideutigkeit ihrer Worte durchaus bewusst verschränkte Millicent grinsend die Arme vor sich auf dem Tisch, beobachtete, wie seine Augen von ihrem Ausschnitt zurück in ihr Gesicht hüpften und sie biss sich kurz minimal auf die Unterlippe, ohne die innerliche angespannte Kontrolle zu verlieren. Mehr als nur dankbar darüber, etwas abgelenkt zu werden vom Stellan's Sexiness, wandte sich die Brünette schließlich der herannahenden Bedienung zu und bestellte zwei Gläser Rotwein - natürlich die feinste Sorte, die sie hier hatten, immerhin war das ein besonderer Anlass, auch wenn Tozier davon noch nichts wusste und sie selbst ebenso wenig wusste, ob es ihr überhaupt gelang, ihn zu überreden. Etwas nachdenklich stützte die Bulstrode ihr Kinn auf ihrer Handfläche , die blaugrünen Augen wanderten in seinem Gesicht herum, als versuche sie, irgendetwas in seiner Mimik zu lesen. Etwas, das er mit Worten nicht aussprach, da sie beide - zumindest wenn sie zusammen waren - nicht sonderlich gut darin waren, Dinge auszusprechen. Viel lieber wurde diese ungewohnte neue Atmosphäre zwischen ihnen - eine Atmosphäre die nicht hassverseucht war - mit Körperlichkeiten überbrückt, anstatt mit Worten zu kommunizieren. Millicent ignorierte das leicht schmerzhafte Zusammenziehen ihrer Brust, als er keinerlei Interesse daran zu haben schien, sie in irgendwas aus seinem Leben einzuweihen. Es sollte ihr egal sein. Immerhin war es Stellan Tozier, sie waren keine Freunde. Doch warum ärgerte es sie dann innerlich so, dass sie beide sich wohl noch immer zu sehr misstrauten? Oder anders gesagt, warum ärgerte es sie, dass er so desinteressiert und verschlossen war, wenn sie selbst doch nicht anders ihm gegenüber war...? Mit einem resignierten Seufzen rieb sich Millicent mit schmalen Fingern die Schläfen, als bereite diese gesamte Situation ihr auf einmal Kopfschmerzen, ehe sie die Hände geräuschvoll auf den Tisch fallen ließ - genau im rechten Moment, denn die Bedienung brachte den bestellten Rotwein. Die dunkele Flüssigkeit wirkte nun umso verlockender für die junge Bulstrode - und sie gönnte sich auch direkt einen ausgiebigen Schluck. Vielleicht nahm das ja etwas die Angespanntheit aus ihrem Inneren - und beruhigte etwas ihr sehnsüchtig rasendes Herz.
Es war nicht das erste Mal, dass Millicent diese merkwürdige Reaktion ihres Körpers auf Tozier's Anwesenheit bemerkte. So richtig bewusst war es ihr erst geworden, nachdem sie mit einem anderen intimer geworden war und es sich so angefühlt hatte, als hätte sie ihren eigenen Körper betrogen. Millicent war nicht blind - sie weigerte sich nud weiterhin stur und störrisch, sich diese Tatsache einzugestehen. Nämlich, dass sich dieser Muggelabkömmling - das Schlammblut, das sie eigentlich hassen sollte - tiefer in ihr Bewusstsein gegraben hatte, als sie es zugeben wollte. Und in diesem Augenblick wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass er sie wieder küsste. Nur, damit sie sich selbst ein bisschen leiden lassen konnte. Sie war wie besessen davon: Reinblut und Schlammblut. Sie war süchtig nach seinen Berührungen. Nach der Idee in ihrem benebelten Kopf, wie es sich anfühlen würde, wenn sie noch einmal übereinander herfielen. Nüchtern. Wieviele Nächte hatte sie sich nach Hogsmeade den Kopf darüber zerbrochen, was passiert wäre, wenn sie nicht gegangen wäre. Wenn sie geblieben wäre, bei ihm und seinen Lippen, seinen gefährlichen Augen, die sie in einen Abgrund rissen, aus dem sie nicht mehr herausfinden würde.
"...warst dir aber zu fein dafür zuzugeben, dass du mich einfach nur vermisst?"
Millicent blinzelte, beinahe ungläubig bei seiner spöttischen Frage, ihr Kopf erhob sich leicht, ihre Atmung wurde schneller, nach außen unsichtbar. Als wäre er frech in ihre Gedanken gehüpft, als könnte er in ihr lesen wie in einem Buch. Sie verbarg ein Lächeln hinter ihrem Rotwein, während sie einen Schluck trank. Beinahe gewollt ließ sie einige bedeutungslose Sekunden vergehen, ehe sie das Glas sanft auf dem Tisch abstellte, das Blaugrün ihrer Augen huschte in seinen Blick, beinahe sanft - wenn man es nicht besser wüsste, dass in dieser jungen Frau ein unberechenbares Temperament lauerte, welches jeden Augenblick wieder umschwingen konnte wie eine Laune der Natur. "Ja," antwortete sie schließlich ehrlich, als hätte sie keinerlei Probleme, es vor ihm zuzugeben, dass sie ihn und seine Berührungen vermisste. Sie lächelte kurz, ehe ihre Mimik wieder kälter wurde, wie ein Schalter der sich umlegte, um bloß nicht zuviel von dem Sturm nach außen zu zeigen, den er in ihr entfacht hatte. "Aber deswegen bist du nicht hier." Beinahe erklang Bedauern in ihrer Stimme. Dann griff sie lautlos in ihre rechte Jackentasche, die blaugrünen Augen schauten sich argwöhnisch um, bevor sie eine kleine Kerze hervor holte und mitten auf dem Tisch platzierte. Sie zückte ebenso ihren dunklen Zauberstab und deutete auf den seltsam golden schimmernden Docht der Kerze. "Auditum - neque intelligunto." - Der Docht flammte in einer goldenen Farbe auf und golden war auch die Flamme, die nun den Tisch beleuchtete, einen sanften Duft nach Flieder und Kamille verströmend. Die Flamme spiegelte sich in Millicent's Augen wieder, als sie Stellan nun wieder ansah, den Zauberstab in ihrem Ärmel verschwinden lassend. "Damit wir es etwas romantischer haben..." schnurrte sie leise lauernd, ehe sie kurz schnaubte und die Augen über ihren Sarkasmus rollen ließ. Beiläufig nickte sie in Richtung Kerze. "Ein Heimlich-Licht. Solange es leuchtet, wird niemand verstehen, was wir besprechen." Verschwörerisch lehnte sich die Brünette über den Tisch, die langen dunklen Locken wippten vor ihrem Ausschnitt hin und her, während das halbvolle Rotweinglas etwas einsam und verloren am Rande des Tisches stand, unwichtig und bedeutungslos geworden. Als wollte Millicent für Außenstehende den trügerischen Schein eines verliebten Päärchens mimen, überwand ihre rechte Hand mühelos die restliche Distanz, spielten an dem weichen Stoff von Stellan's Oberteil, beinahe sehnsüchtig, als wünschte sie sich, dass sie einfach nur den Tag zusammen genießen könnten, ohne über irgendwas nachzudenken. Doch ihr Plan erlaubte solche spaßige Ablenkung leider erstmal nicht. Bulstrode seufzte über diesen Gedanken.
"Ich brauche deine Hilfe", rückte sie endlich mit der Sprache raus, während ihre Finger den Stoff wieder losließen, ihre Hand sich auf den Tisch senkte und sie nachdenklich die Augenbrauen in die Höhe runzelte. "Mein Entschluss ist gefasst. Es ist nicht mehr nur eine flinke Idee. Es ist ein ausgefuchster Plan. Die Familie Bulstrode wird um ein Mitglied schrumpfen. Ich werde nicht heiraten. Ich werde mich nicht mehr unterdrücken lassen."
Ihre Augen wurden dunkler, beinahe voller Hass, während sich die Slytherin nach hinten in ihren Stuhl gleiten ließ, gefolgt von einem tiefen Einatmen. "Doch wie ich schon sagte, wenn ich gehe, dann mit einem Knall. Meine Familie wird nicht nur um ein Familienmitglied erleichtert. Sondern auch um ihr Geld. Ich habe das alles bis ins kleinste Detail geplant. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es reibungslos funktioniert. Es ist nicht ungefährlich. Es ist riskant und vielleicht dumm, ja. Aber weißt du -" Millicent machte eine kleine Pause, um mit deutlich zitternder Hand nach ihrem Glas zu greifen, als wäre ihr endlich eingefallen, dass es noch hier stand, dann fuhr sie fort. "- wenn meine Eltern denken, dass ich nur ein Stück Dreck und eine Enttäuschung für sie bin...dann zeige ich ihnen eben, wie Recht sie damit haben." Die Slytherin, deren Blicke wie gefrorenes Eis geworden waren, nahm sich einen Schluck Rotwein, als könne das dunkelrote Getränk ihren Hass und ihren angestauten Ärger einfach hinfortspülen. Nachdenklich schwenkte sie die Flüssigkeit zwischen ihren schlanken Fingern in kreisenden Bewegungen im Glas umher, kurz musterte sie Stellan, als erwarte sie von ihm, dass er sie für geisteskrank hielt. "Ich habe alles geplant. Bis ins letzte Detail. Aber...ich kann das nicht alleine machen. Und - ich glaube kaum, dass ich das jetzt sage - aber ich brauche dich." Ein Nutzen zum Zweck? Ein egoistischer Versuch, ihn zu diesem teuflischen Plan zu bekehren? Ein Pakt mit der Ungewissheit? Oder lag noch eine andere Bedeutung in ihren Worten, außer der Tatsache, dass sie ihn offensichtlich ausnutzte, weil sie alleine wohl nicht die Eier besaß, es im Alleingang durchzuziehen? Zweifel lag in ihren blaugrünen Augen, Zweifel über ihre eigene Glaubwürdigkeit, wenn sie sich selbst die Lüge erzählte, ihn nicht zu mögen, in ihm mehr als nur einen versoffenen One Night Stand zu sehen. Wenn sie abermals das Klopfen ihres Herzens ignorierte, das ihr so offensichtlich versuchte zu sagen, dass sie einfach in seiner Nähe sein wollte und deswegen hoffte, dass er zustimmte. Bei diesem Gedankenkarussell schüttelte die Brünette leicht den Kopf, lehnte sich abermals leicht nach vorne, die Hände nervös unter dem Tisch verschränkt. "Ich will nicht lügen, Stellan. Ich rede von Geld. Sehr viel Geld. Aber es ist riskant." Ihr rechtes Bein wippte unruhig auf und ab, ihre schlanken Finger nestelten am Saum ihres Rockes herum. Wie unter Strom wartete sie darauf, dass er etwas sagte, irgendwas.
Millicent neigte den hübschen Kopf, die Mundwinkel zuckten kaum merklich zu einem kleinen Schmunzeln in die Höhe, bei seiner Ablehnung ihres Angebots. Und als hätte sie seine folgenden Worte erahnt, erhob sie zeitgleich ihren linken Arm, der heutigen Bedienung ein stilles Zeichen gebend, ohne den Blickkontakt zu dem Muggelgeborenen abzubrechen. "Ein Glas schadet nicht. Aber ich will dich heute nüchtern." Sich der offensichtlichen Zweideutigkeit ihrer Worte durchaus bewusst verschränkte Millicent grinsend die Arme vor sich auf dem Tisch, beobachtete, wie seine Augen von ihrem Ausschnitt zurück in ihr Gesicht hüpften und sie biss sich kurz minimal auf die Unterlippe, ohne die innerliche angespannte Kontrolle zu verlieren. Mehr als nur dankbar darüber, etwas abgelenkt zu werden vom Stellan's Sexiness, wandte sich die Brünette schließlich der herannahenden Bedienung zu und bestellte zwei Gläser Rotwein - natürlich die feinste Sorte, die sie hier hatten, immerhin war das ein besonderer Anlass, auch wenn Tozier davon noch nichts wusste und sie selbst ebenso wenig wusste, ob es ihr überhaupt gelang, ihn zu überreden. Etwas nachdenklich stützte die Bulstrode ihr Kinn auf ihrer Handfläche , die blaugrünen Augen wanderten in seinem Gesicht herum, als versuche sie, irgendetwas in seiner Mimik zu lesen. Etwas, das er mit Worten nicht aussprach, da sie beide - zumindest wenn sie zusammen waren - nicht sonderlich gut darin waren, Dinge auszusprechen. Viel lieber wurde diese ungewohnte neue Atmosphäre zwischen ihnen - eine Atmosphäre die nicht hassverseucht war - mit Körperlichkeiten überbrückt, anstatt mit Worten zu kommunizieren. Millicent ignorierte das leicht schmerzhafte Zusammenziehen ihrer Brust, als er keinerlei Interesse daran zu haben schien, sie in irgendwas aus seinem Leben einzuweihen. Es sollte ihr egal sein. Immerhin war es Stellan Tozier, sie waren keine Freunde. Doch warum ärgerte es sie dann innerlich so, dass sie beide sich wohl noch immer zu sehr misstrauten? Oder anders gesagt, warum ärgerte es sie, dass er so desinteressiert und verschlossen war, wenn sie selbst doch nicht anders ihm gegenüber war...? Mit einem resignierten Seufzen rieb sich Millicent mit schmalen Fingern die Schläfen, als bereite diese gesamte Situation ihr auf einmal Kopfschmerzen, ehe sie die Hände geräuschvoll auf den Tisch fallen ließ - genau im rechten Moment, denn die Bedienung brachte den bestellten Rotwein. Die dunkele Flüssigkeit wirkte nun umso verlockender für die junge Bulstrode - und sie gönnte sich auch direkt einen ausgiebigen Schluck. Vielleicht nahm das ja etwas die Angespanntheit aus ihrem Inneren - und beruhigte etwas ihr sehnsüchtig rasendes Herz.
Es war nicht das erste Mal, dass Millicent diese merkwürdige Reaktion ihres Körpers auf Tozier's Anwesenheit bemerkte. So richtig bewusst war es ihr erst geworden, nachdem sie mit einem anderen intimer geworden war und es sich so angefühlt hatte, als hätte sie ihren eigenen Körper betrogen. Millicent war nicht blind - sie weigerte sich nud weiterhin stur und störrisch, sich diese Tatsache einzugestehen. Nämlich, dass sich dieser Muggelabkömmling - das Schlammblut, das sie eigentlich hassen sollte - tiefer in ihr Bewusstsein gegraben hatte, als sie es zugeben wollte. Und in diesem Augenblick wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass er sie wieder küsste. Nur, damit sie sich selbst ein bisschen leiden lassen konnte. Sie war wie besessen davon: Reinblut und Schlammblut. Sie war süchtig nach seinen Berührungen. Nach der Idee in ihrem benebelten Kopf, wie es sich anfühlen würde, wenn sie noch einmal übereinander herfielen. Nüchtern. Wieviele Nächte hatte sie sich nach Hogsmeade den Kopf darüber zerbrochen, was passiert wäre, wenn sie nicht gegangen wäre. Wenn sie geblieben wäre, bei ihm und seinen Lippen, seinen gefährlichen Augen, die sie in einen Abgrund rissen, aus dem sie nicht mehr herausfinden würde.
"...warst dir aber zu fein dafür zuzugeben, dass du mich einfach nur vermisst?"
Millicent blinzelte, beinahe ungläubig bei seiner spöttischen Frage, ihr Kopf erhob sich leicht, ihre Atmung wurde schneller, nach außen unsichtbar. Als wäre er frech in ihre Gedanken gehüpft, als könnte er in ihr lesen wie in einem Buch. Sie verbarg ein Lächeln hinter ihrem Rotwein, während sie einen Schluck trank. Beinahe gewollt ließ sie einige bedeutungslose Sekunden vergehen, ehe sie das Glas sanft auf dem Tisch abstellte, das Blaugrün ihrer Augen huschte in seinen Blick, beinahe sanft - wenn man es nicht besser wüsste, dass in dieser jungen Frau ein unberechenbares Temperament lauerte, welches jeden Augenblick wieder umschwingen konnte wie eine Laune der Natur. "Ja," antwortete sie schließlich ehrlich, als hätte sie keinerlei Probleme, es vor ihm zuzugeben, dass sie ihn und seine Berührungen vermisste. Sie lächelte kurz, ehe ihre Mimik wieder kälter wurde, wie ein Schalter der sich umlegte, um bloß nicht zuviel von dem Sturm nach außen zu zeigen, den er in ihr entfacht hatte. "Aber deswegen bist du nicht hier." Beinahe erklang Bedauern in ihrer Stimme. Dann griff sie lautlos in ihre rechte Jackentasche, die blaugrünen Augen schauten sich argwöhnisch um, bevor sie eine kleine Kerze hervor holte und mitten auf dem Tisch platzierte. Sie zückte ebenso ihren dunklen Zauberstab und deutete auf den seltsam golden schimmernden Docht der Kerze. "Auditum - neque intelligunto." - Der Docht flammte in einer goldenen Farbe auf und golden war auch die Flamme, die nun den Tisch beleuchtete, einen sanften Duft nach Flieder und Kamille verströmend. Die Flamme spiegelte sich in Millicent's Augen wieder, als sie Stellan nun wieder ansah, den Zauberstab in ihrem Ärmel verschwinden lassend. "Damit wir es etwas romantischer haben..." schnurrte sie leise lauernd, ehe sie kurz schnaubte und die Augen über ihren Sarkasmus rollen ließ. Beiläufig nickte sie in Richtung Kerze. "Ein Heimlich-Licht. Solange es leuchtet, wird niemand verstehen, was wir besprechen." Verschwörerisch lehnte sich die Brünette über den Tisch, die langen dunklen Locken wippten vor ihrem Ausschnitt hin und her, während das halbvolle Rotweinglas etwas einsam und verloren am Rande des Tisches stand, unwichtig und bedeutungslos geworden. Als wollte Millicent für Außenstehende den trügerischen Schein eines verliebten Päärchens mimen, überwand ihre rechte Hand mühelos die restliche Distanz, spielten an dem weichen Stoff von Stellan's Oberteil, beinahe sehnsüchtig, als wünschte sie sich, dass sie einfach nur den Tag zusammen genießen könnten, ohne über irgendwas nachzudenken. Doch ihr Plan erlaubte solche spaßige Ablenkung leider erstmal nicht. Bulstrode seufzte über diesen Gedanken.
"Ich brauche deine Hilfe", rückte sie endlich mit der Sprache raus, während ihre Finger den Stoff wieder losließen, ihre Hand sich auf den Tisch senkte und sie nachdenklich die Augenbrauen in die Höhe runzelte. "Mein Entschluss ist gefasst. Es ist nicht mehr nur eine flinke Idee. Es ist ein ausgefuchster Plan. Die Familie Bulstrode wird um ein Mitglied schrumpfen. Ich werde nicht heiraten. Ich werde mich nicht mehr unterdrücken lassen."
Ihre Augen wurden dunkler, beinahe voller Hass, während sich die Slytherin nach hinten in ihren Stuhl gleiten ließ, gefolgt von einem tiefen Einatmen. "Doch wie ich schon sagte, wenn ich gehe, dann mit einem Knall. Meine Familie wird nicht nur um ein Familienmitglied erleichtert. Sondern auch um ihr Geld. Ich habe das alles bis ins kleinste Detail geplant. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es reibungslos funktioniert. Es ist nicht ungefährlich. Es ist riskant und vielleicht dumm, ja. Aber weißt du -" Millicent machte eine kleine Pause, um mit deutlich zitternder Hand nach ihrem Glas zu greifen, als wäre ihr endlich eingefallen, dass es noch hier stand, dann fuhr sie fort. "- wenn meine Eltern denken, dass ich nur ein Stück Dreck und eine Enttäuschung für sie bin...dann zeige ich ihnen eben, wie Recht sie damit haben." Die Slytherin, deren Blicke wie gefrorenes Eis geworden waren, nahm sich einen Schluck Rotwein, als könne das dunkelrote Getränk ihren Hass und ihren angestauten Ärger einfach hinfortspülen. Nachdenklich schwenkte sie die Flüssigkeit zwischen ihren schlanken Fingern in kreisenden Bewegungen im Glas umher, kurz musterte sie Stellan, als erwarte sie von ihm, dass er sie für geisteskrank hielt. "Ich habe alles geplant. Bis ins letzte Detail. Aber...ich kann das nicht alleine machen. Und - ich glaube kaum, dass ich das jetzt sage - aber ich brauche dich." Ein Nutzen zum Zweck? Ein egoistischer Versuch, ihn zu diesem teuflischen Plan zu bekehren? Ein Pakt mit der Ungewissheit? Oder lag noch eine andere Bedeutung in ihren Worten, außer der Tatsache, dass sie ihn offensichtlich ausnutzte, weil sie alleine wohl nicht die Eier besaß, es im Alleingang durchzuziehen? Zweifel lag in ihren blaugrünen Augen, Zweifel über ihre eigene Glaubwürdigkeit, wenn sie sich selbst die Lüge erzählte, ihn nicht zu mögen, in ihm mehr als nur einen versoffenen One Night Stand zu sehen. Wenn sie abermals das Klopfen ihres Herzens ignorierte, das ihr so offensichtlich versuchte zu sagen, dass sie einfach in seiner Nähe sein wollte und deswegen hoffte, dass er zustimmte. Bei diesem Gedankenkarussell schüttelte die Brünette leicht den Kopf, lehnte sich abermals leicht nach vorne, die Hände nervös unter dem Tisch verschränkt. "Ich will nicht lügen, Stellan. Ich rede von Geld. Sehr viel Geld. Aber es ist riskant." Ihr rechtes Bein wippte unruhig auf und ab, ihre schlanken Finger nestelten am Saum ihres Rockes herum. Wie unter Strom wartete sie darauf, dass er etwas sagte, irgendwas.