10.03.2021, 18:04 - Wörter:
Vielleicht hatte Stellan Tozier schlicht und einfach nichts mehr zu verlieren; vielleicht war es die Angst vor Horatio Nott, die ihn zu der Annahme brachte, dass selbst ein so waghalsiges Vorhaben wie das, eine bekannte, stinkreiche Familie von Reinblütern auszurauben keine so schlechte Idee sein konnte. Er hatte schon schlimmeres angestellt, hatte beschlossen für Nott zu arbeiten und das tatsächlich für eine gute Idee gehalten: während ihm bewusst war dass das, was Millicent und er vorhatten, absolut waghalsig und dumm war. Ein Fortschritt also, würden sie in Schwierigkeiten (oder in Askaban) landen, so wäre es wenigstens keine große Überraschung. Eventuell spielten aber auch ein wenig die hübschen Augen der Slytherin eine Rolle, auch wenn Stellan nicht unbedingt anfällig für Augenklimpern war. Tatsächlich schien er viel eher immun dagegen zu sein, denn selbst ein verzweifeltes Glänzen in Lowris Augen hatte ihn immer schon kalt gelassen, ein bittendes Funkeln in Cho's ebenso.
Wäre Bulstrode ein Animagus wäre das vielleicht schon eine andere Sache, könnte sie sich in ein niedliches Fellknäuel mit niedlicher Nase verwandeln, ebenso wie der Vierbeiner der auf dem Bett in dem Gästezimmer lag und nur darauf wartete, gestreichelt zu werden — zumindest so Stellans Interpretation. Entgegen ihrer unfertigen Warnung streckte der Franzose also die Hand nach der Katze aus, schob die Finger in das weiche Fell und konnte nicht anders, als ein wenig in sich hineinzulächeln, kaum dass ein tiefes Schnurren aus dem Katzenkörper emporstieg. Die Krallen, die sich durch sein Hosenbein in seine Oberschenkel zu versenken drohten, konnte er halbwegs ignorieren, hob stattdessen den Blick zu Millicent, den fragenden Ausdruck in ihren Augen ähnlich fragend erwidernd, bis sie auch schon erklärte, was ihr durch den Kopf ging. "Du magst auch keine Schlammblüter." erwiderte er schulterzuckend, während er den Blick wieder auf das glänzende Fell heftete. Millicent hatte er zahm wie ein Kätzchen werden lassen —sagte er sich gern—, mit ihrem Haustier war es dann wohl ganz ähnlich.
Während sie also irgendwelche Dinge zusammensuchte, sich vorbereitete, ließ Stellan lieber die Hand über das Katzenfell streichen, lauschte dem Schnurren und gönnte sich einige Herzschläge der angenehmen Leere, die sich in seinem Kopf ausbreitete, bis er sich selbst wieder zur halbwegs vorhandenen Vernunft zwang und seine Aufmerksamkeit dem Wesentlichen widmete. Als wäre das nur möglich, wenn er sich weiter als nur eine Armlänge von dem Vierbeiner entfernte, stand er sogar von dem Bett auf, betrachtete Millicent und beobachtete ihr tun, bis sie wieder vor ihm stand, sich ihm genähert hatte als wäre er magnetisch. Ob es daran lag, dass sie (abgesehen von Luna) alleine im Raum waren? In einem Gästezimmer im Tropfenden Kessel, in dem schon viel mehr passiert war? Heute immerhin hatten sie die Hände noch voneinander ferngehalten, nicht wie beim letzten Treffen nahe Hogsmeades. Ob er mit seiner zarten Berührung an ihrem Kinn etwas provozieren wollte oder nicht konnte man sehen wie man wollte, ihr Schnauben ließ jedoch darauf schließen, dass sie sich gerade lieber konzentrieren würde, anstatt abgelenkt zu werden. Was vernünftig war, definitiv. Immerhin ging es hier um einen Plan, der, würde er schiefgehen, nicht einfach nur in einer blöden Situation enden würde, sondern es tatsächlich und ernsthaft schlecht für die beiden ausgehen könnte.
Ihre eher zickige Antwort ließ ihn leicht mit den Augen rollen, während er sich halbherzig wieder nach der Katze umsah, es dann jedoch aufgab und wieder in das blaugrün des genervten Augenpaars ihm gegenüber sah. Keine grandiose Idee also. Er nickte nur leicht, wog dann den Kopf zur Seite, wartete auf das Ende ihres angefangenen Satzes, das sich jedoch als nicht besonders hilfreich herausstellen sollte. Mira. "Mira?" wiederholte er, die Augen fragend zusammenkneifend. Skeptisch wartete er einige Sekunden lang auf eine Erklärung, doch schien seine knappe Frage im Eifer des Gefechts in ihrer Begeisterung unterzugehen. Ihr Griff brachte ihn dazu, leicht eine Augenbraue anzuheben, während er selbst eine Hand hob und versuchte ihre wegzuschieben, gab es doch schöneres, als wie ein Bäumchen geschüttelt zu werden—oder überhaupt so festgehalten zu werden. Immerhin hielt sie dies nicht lange aufrecht, fasste sich stattdessen an den Kopf und hob dann ein weiteres Mal die Stimme, wobei noch immer keine Erklärung folgte. Mira—klang wie der Name einer Katze. Eines kleinen Hundes. Vielleicht ein Pudel oder sowas. Eventuell war es aber auch ihre Schwester, wenn sie denn eine hatte. Vielleicht war sie aber auch schlicht und einfach in diesem Moment komplett durchgedreht.
Während sie herumwirbelte und nach dem kleinen Fläschchen griff, blieb Stellan unbeweglich an Ort und Stelle stehen, lediglich seine Augen huschten ein wenig hin und her, blieben dann wieder an Millicent haften, die sich in diesem Moment wieder ihm zuwandte. In der einen Hand hielt sie ihren Zauberstab, die andere streckte sie nach ihm aus, verschränkte ihre schmalen Finger mit den seinen, um ihn dann ganz einfach näher zu ziehen und die weichen Lippen auf seine zu legen. Sein Mundwinkel zuckte leicht nach oben, während er die Augen diese wenigen Herzschläge lang einfach zufallen ließ, den Kuss erwiderte und gar nicht viel hineininterpretierte, auch wenn es eine beinahe liebevolle Geste ihrerseits war—eine, die glücklicherweise die eher unangenehme Erfahrung des Apparierens ein wenig übertünchte.
Mit einem leichten Plopp tauchten sie am gewünschten Ort wieder auf, der Kuss wurde unterbrochen, sogar ihre Hand zog Millicent wieder zurück, als wäre ihre Euphorie Schlag auf Schlag verschwunden, nur weil die Fassade des eigenen Zuhauses vor ihr aufgetaucht war. Der Mangel an Begeisterung machte sich nun allerdings auch auf Stellans Gesicht bemerkbar, der mit einem Schritt die Distanz, die Millicent aufgebaut hatte, wieder überbrückte. In Gedanken bei all dem Geld, das sie erwartete —und weniger bei der Gefahr— versuchte er sich wieder an den Plan zu erinnern, hatte er doch die Zeit lieber damit verplempert, an andere Dinge zu denken, doch präsent waren die wichtigsten Eckdaten dennoch. Beispielsweise der Punkt, dass er jetzt einfach warten müsste, bis sie ihren Eltern den Trank eingeflößt hätte und die Tür für ihn öffnen könnte.
Ordentlich geschnittene Hecken, ein Brunnen, ein viel zu großes Anwesen—Orte, an denen er nicht gerne war. Umgebungen, die ihn an Dinge erinnerten, an die er gar nicht wirklich erinnert werden wollte. Lustigerweise schienen es immer genau solche Orte zu sein, an denen er Dinge tat, die ihn in Schwierigkeiten brachten. "Mhm." brummte der 19-Jährige nur leise, schüttelte den Kopf und lenkte den Blick dann zu Millicent. "Sagst du mir jetzt was es mit Mira auf sich hat oder sagst du mir das erst, wenn du mich reinlässt?"
Wäre Bulstrode ein Animagus wäre das vielleicht schon eine andere Sache, könnte sie sich in ein niedliches Fellknäuel mit niedlicher Nase verwandeln, ebenso wie der Vierbeiner der auf dem Bett in dem Gästezimmer lag und nur darauf wartete, gestreichelt zu werden — zumindest so Stellans Interpretation. Entgegen ihrer unfertigen Warnung streckte der Franzose also die Hand nach der Katze aus, schob die Finger in das weiche Fell und konnte nicht anders, als ein wenig in sich hineinzulächeln, kaum dass ein tiefes Schnurren aus dem Katzenkörper emporstieg. Die Krallen, die sich durch sein Hosenbein in seine Oberschenkel zu versenken drohten, konnte er halbwegs ignorieren, hob stattdessen den Blick zu Millicent, den fragenden Ausdruck in ihren Augen ähnlich fragend erwidernd, bis sie auch schon erklärte, was ihr durch den Kopf ging. "Du magst auch keine Schlammblüter." erwiderte er schulterzuckend, während er den Blick wieder auf das glänzende Fell heftete. Millicent hatte er zahm wie ein Kätzchen werden lassen —sagte er sich gern—, mit ihrem Haustier war es dann wohl ganz ähnlich.
Während sie also irgendwelche Dinge zusammensuchte, sich vorbereitete, ließ Stellan lieber die Hand über das Katzenfell streichen, lauschte dem Schnurren und gönnte sich einige Herzschläge der angenehmen Leere, die sich in seinem Kopf ausbreitete, bis er sich selbst wieder zur halbwegs vorhandenen Vernunft zwang und seine Aufmerksamkeit dem Wesentlichen widmete. Als wäre das nur möglich, wenn er sich weiter als nur eine Armlänge von dem Vierbeiner entfernte, stand er sogar von dem Bett auf, betrachtete Millicent und beobachtete ihr tun, bis sie wieder vor ihm stand, sich ihm genähert hatte als wäre er magnetisch. Ob es daran lag, dass sie (abgesehen von Luna) alleine im Raum waren? In einem Gästezimmer im Tropfenden Kessel, in dem schon viel mehr passiert war? Heute immerhin hatten sie die Hände noch voneinander ferngehalten, nicht wie beim letzten Treffen nahe Hogsmeades. Ob er mit seiner zarten Berührung an ihrem Kinn etwas provozieren wollte oder nicht konnte man sehen wie man wollte, ihr Schnauben ließ jedoch darauf schließen, dass sie sich gerade lieber konzentrieren würde, anstatt abgelenkt zu werden. Was vernünftig war, definitiv. Immerhin ging es hier um einen Plan, der, würde er schiefgehen, nicht einfach nur in einer blöden Situation enden würde, sondern es tatsächlich und ernsthaft schlecht für die beiden ausgehen könnte.
Ihre eher zickige Antwort ließ ihn leicht mit den Augen rollen, während er sich halbherzig wieder nach der Katze umsah, es dann jedoch aufgab und wieder in das blaugrün des genervten Augenpaars ihm gegenüber sah. Keine grandiose Idee also. Er nickte nur leicht, wog dann den Kopf zur Seite, wartete auf das Ende ihres angefangenen Satzes, das sich jedoch als nicht besonders hilfreich herausstellen sollte. Mira. "Mira?" wiederholte er, die Augen fragend zusammenkneifend. Skeptisch wartete er einige Sekunden lang auf eine Erklärung, doch schien seine knappe Frage im Eifer des Gefechts in ihrer Begeisterung unterzugehen. Ihr Griff brachte ihn dazu, leicht eine Augenbraue anzuheben, während er selbst eine Hand hob und versuchte ihre wegzuschieben, gab es doch schöneres, als wie ein Bäumchen geschüttelt zu werden—oder überhaupt so festgehalten zu werden. Immerhin hielt sie dies nicht lange aufrecht, fasste sich stattdessen an den Kopf und hob dann ein weiteres Mal die Stimme, wobei noch immer keine Erklärung folgte. Mira—klang wie der Name einer Katze. Eines kleinen Hundes. Vielleicht ein Pudel oder sowas. Eventuell war es aber auch ihre Schwester, wenn sie denn eine hatte. Vielleicht war sie aber auch schlicht und einfach in diesem Moment komplett durchgedreht.
Während sie herumwirbelte und nach dem kleinen Fläschchen griff, blieb Stellan unbeweglich an Ort und Stelle stehen, lediglich seine Augen huschten ein wenig hin und her, blieben dann wieder an Millicent haften, die sich in diesem Moment wieder ihm zuwandte. In der einen Hand hielt sie ihren Zauberstab, die andere streckte sie nach ihm aus, verschränkte ihre schmalen Finger mit den seinen, um ihn dann ganz einfach näher zu ziehen und die weichen Lippen auf seine zu legen. Sein Mundwinkel zuckte leicht nach oben, während er die Augen diese wenigen Herzschläge lang einfach zufallen ließ, den Kuss erwiderte und gar nicht viel hineininterpretierte, auch wenn es eine beinahe liebevolle Geste ihrerseits war—eine, die glücklicherweise die eher unangenehme Erfahrung des Apparierens ein wenig übertünchte.
Mit einem leichten Plopp tauchten sie am gewünschten Ort wieder auf, der Kuss wurde unterbrochen, sogar ihre Hand zog Millicent wieder zurück, als wäre ihre Euphorie Schlag auf Schlag verschwunden, nur weil die Fassade des eigenen Zuhauses vor ihr aufgetaucht war. Der Mangel an Begeisterung machte sich nun allerdings auch auf Stellans Gesicht bemerkbar, der mit einem Schritt die Distanz, die Millicent aufgebaut hatte, wieder überbrückte. In Gedanken bei all dem Geld, das sie erwartete —und weniger bei der Gefahr— versuchte er sich wieder an den Plan zu erinnern, hatte er doch die Zeit lieber damit verplempert, an andere Dinge zu denken, doch präsent waren die wichtigsten Eckdaten dennoch. Beispielsweise der Punkt, dass er jetzt einfach warten müsste, bis sie ihren Eltern den Trank eingeflößt hätte und die Tür für ihn öffnen könnte.
Ordentlich geschnittene Hecken, ein Brunnen, ein viel zu großes Anwesen—Orte, an denen er nicht gerne war. Umgebungen, die ihn an Dinge erinnerten, an die er gar nicht wirklich erinnert werden wollte. Lustigerweise schienen es immer genau solche Orte zu sein, an denen er Dinge tat, die ihn in Schwierigkeiten brachten. "Mhm." brummte der 19-Jährige nur leise, schüttelte den Kopf und lenkte den Blick dann zu Millicent. "Sagst du mir jetzt was es mit Mira auf sich hat oder sagst du mir das erst, wenn du mich reinlässt?"